Ägypten

Geschichte

Aufstieg zur Hochkultur

Prädynastische Zeit

Unter der Prädynastik werden in der Ägyptologie die Geschichtsepochen vor der Ausbildung einer Dynastie im späten 4. Jahrtausend v. Chr. bezeichnet.

In dieser Zeit begannen die Menschen vom Jäger und Sammler zum Bauern zu werden. Durch das immer trockener werdende Klima haben sich die Wüsten in Ägypten ausgebreitet und die Menschen sind zum Nil gezogen, um dort sesshaft zu werden.

In dieser Zeit bildet sich am Nil kleinere Kulturen aus. Zu diesen Kulturen zählten die Fayum-A-Kultur, Merimde-Kultur, Omari-Kultur, Maadi-Kultur, Badari-Kultur und Naqada-Kultur.

Die Naqada-Kultur gilt als Vorläufer des eigentlichen Ägyptischen Reiches. Sie haben entweder unabhängig oder sogar vor den Sumerer die Schrift erfunden. Sie entwickelten sich immer mehr zu einer produzierende Wirtschaftsweise.

Nordafrika Tutanchamun Totenmaske im Ägyptischen Museum in Kairo
Foto Bjørn Christian Tørrissen

Altes Reich (2707–2216 v. Chr.)

Mit der 3. Dynastie entstand das Alte Reich. Es formten sich Staat, Gesellschaft, Kunst und Religion aus. Unter dem Pharao Djoser und den Pharaonen der 4. und 5. Dynastie dehnte sich das Reich südlich von Assuan aus.

Erste Zwischenzeit (2216–2025 v. Chr.)

Nach der 6. Dynastie zerfällt Ägypten wieder. In dieser Zeit entstehen besondere Herrschaftsgebiete in Theben und Herakleopolis. Diese Zwischenzeit hält bis in die 11. Dynastie an und erst Pharao Mentuhotep II. gelingt es wieder, das Reich zu Vereinigen. Die Zeit wird als Mittleres Reich bezeichnet.

Mittleres Reich (2010–1793 v. Chr.)

Das Mittlere Reich ist die zweite große Epoche in Ägypten. Sie umfasst die 11. bis 13. Dynastie. Sie gilt als die Feudale Zeit Ägyptens. In den Provinzen regierte lokale Fürsten die dem Pharao von Ägypten treu ergeben waren. Die Fürsten wurden von dem Pharao selber eingesetzt.

Das Mittlere Reich lässt sich in zwei Perioden einteilen. Die frühe Phase war sehr stark dezentralisiert, während in der späten Phase die Rechte der Fürsten stark beschnitten wurden und die Verwaltung des Reiches zentralisiert wurde.

Im späten Mittleren Reich wurden vermehrt Krieg in Nubien und Palästina geführt.

In der 13. Dynastie beginnt das Reich zu verfallen. Mögliche Ursachen sind eingewanderte Asiaten, die immer mehr Macht im Nildelta übernommen haben.

Zweite Zwischenzeit (1648–1550 nv. Chr.)

Die zweite Zwischenzeit kennzeichnet den Übergang vom mittlerem Reich zum neuen Reich. Sie reicht von der 13. Dynastie bis zum Ende der 17. Dynastie. Unterägypten ist in dieser Zeit unter die Herrschaft der Hyksos gelangt.

Neues Reich (1550–1070 v. Chr.)

Das neue Reich umfasst die 18. bis 21. Dynastie und ist die wohl bekannteste Epoche Ägyptens. Bekannt wurde die Zeit vor allem durch die kolossalen Bauwerke wie Festungen und Tempel. Ebenso sind einige Pharaonen durch ihre Feldzüge und Eroberungen.

Schon in der 17. Dynastie lehnten sich die Ägypter gegen die Fremdherrschaft der Hyksos auf, doch erst Ahmose konnte Hyksos vollständig aus Ägypten vertreiben. Mit dieser Vertreibung beginnt das neue Reich.

Amenophis I. und Thutmosis I. stießen bis an den Euphrat vor und trafen dort auf das Mitannireich. Im Süden eroberten sie das in der Hyksoszeit verlorene Nubien zurück. Unter Hatschepsut besinnt sich Ägypten auf seine kulturellen Aufgaben und die kriegerische Zeit scheint damit vorbei zu sein. Doch mit Thutmosis III. beginnen wieder die Feldzüge. Pälästina und Syrien werden zum größten Teil erobert.

Die 19. und 20. Dynastie wird auch als Ramessidenzeit bezeichnet, da in dieser Zeit sehr viele Pharaonen gab, die Ramses hießen. Unter Sethos I. wird die Eroberungspolitik im Orient wieder aufgenommen. Ramses II. kämpft mit allen Mittel gegen die Hethiter, aber es kommt zu keiner wirklichen Entscheidung. In der zweiten Hälfte der 60jährigen Regierungszeit von Ramses II. gibt es Anzeichen dafür, dass die Libyer das Reich im Westen bedrohten.

Ramses III. schaffte es die Seevölker vernichtend zu schlagen. Nach Ramses III. kamen Pharaonen an die macht, die ebenfalls Ramses hießen, aber nur für kurze Zeit regierten. In dieser Zeit war Ägypten durch Krisen und Bürgerkriege gezeichnet.

Dritte Zwischenzeit (1075 – 652 v. Chr.)

In der dritten Zwischenzeit geht ägyptischen Hochkultur zu Grunde. Es kommt zu Regierungsphasen, in den Ägypten von Libyern oder Nubiern regiert wird.

Zu Beginn der Zwischenzeit betreibt Ägypten noch eine aggressive Außenpolitik und fällt plündernd in Palästina ein ohne weiteres Land zu erobern.

Weiter geht es mit dem Abstieg zu einer römischen Provinz.